Ein Kleid aus Gott 

 

Nackt und bloss stehen

und dann seinen Mantel anziehen.

Von Gott umhüllt,

rundum in ihm

Was mir geschieht

und nahe kommt,

muss durch Gott gehen.

Er ist die Passage

für alle Angst

und alles Hoffen,

für Ehre und Verachtung,

Bitterkeit und alle Süsse,

für jede Finsternis und jedes Licht.

Alles schmeckt nach ihm.

Denn nichts dringt zu mir vor,

es sei denn durch ihn gegangen.

 

Jürg Welter, aus dem Band “Resignation”